Fotobericht Dorfgarten Grabs – Ein Leuchturm der Permakultur + der CH PK-Regiogruppen
- Beat Rölli
- 9. Aug.
- 3 Min. Lesezeit

Der Dorfgarten als gelungene Manifestation der PK Blume
David Holmgren hat 2004 postuliert, dass Permakultur weit über den Garten hinausgeht. In seiner Permakultur-Blume zeigt er sieben zentrale Lebensbereiche, in denen Permakultur-Prinzipien angewendet werden können: Im Zentrum der Blume stehen die drei ethischen Grundsätze:
Sorge für die Erde, Sorge für die Menschen und gerechtes Teilen von Überschüssen.

Dorfgarten als Lern-, Arbeits- und Erlebnisraum
Im Dorfgarten Grabs wird der Permakultur-Ansatz als ganzheitliches und nachhaltiges Gestaltungssystem im Sinne der Permakultur Blume nach David Holmgren beispielhaft umgesetzt. Das Gässlihus, ein fast 400 Jahre altes Bauernhaus, bildet zusammen mit einem neuen Anbau aus Stampflehm das bauliche Zentrum des Gartens. Hier, im Pavillon und im Garten rundherum finden diverse Aktivitäten statt. Im historischen Bauernhaus kann man auch übernachten oder Ferien machen und erleben, wie einfach man früher gehaust hat.

PK-Gestaltung des Geländes
Steine und Trockensteinmauern

Das Gelände liegt auf einem Schwemmdelta des Dorfbachs, wodurch es von zahlreichen grossen und kleinen Steinen durchzogen ist. Diese wurden kreativ in die Gestaltung einbezogen – unter anderem in Form von Trockensteinmauern aus mächtigen Bachsteinen.
Wassermanagement - Teiche Landschaft

Passend zum Ort wurde ein durchdachtes Wassermanagement mit verschiedenen Elementen umgesetzt. Besonders auffallend sind mehrere Teiche. Diese stimmige und naturnahe Gestaltung wurde von unserem Vereinsmitglied Jodok Hunziker von Aquaplant und von Ananda Hüppi von Hortus Natur realisiert. Jodok und Ananda – eure Arbeit ist grossartig! Vielen Dank.
Dieser Regenwasser-Speicherteich wurde wegen des durchlässigen steinigen Bodens mit einer Folie ausgelegt. Der zugehörige Sickerbach und ein kleiner Sickerteich für den Überlauf wurden nur mit Lehm verdichtet. Ein zweiter Teich wird vom angrenzenden Mühlbach über das natürliche Gefälle gespiesen, das Wasser wird mit einem Überlauf direkt in den Mühlbach zurückgeführt. Dieser Teich ist für die Laufenten vorgesehen.
Gärten auf dem Gelände
Blick in den Gemeinschaftsgarten

Im Gemeinschaftsgarten integriert sind Gartenkinder - ein Projekt von BIOTERRA - und die Schule. Zusammen mit einer Gruppe von Dorfgärtnernden gestalten sie den Ort laufend weiter. Als Primarlehrerin und Mutter von vier Kindern ist es Isabelle Saluz ein grosses Anliegen, Kinder in das Projekt einzubinden und ihnen einen vielfältigen Erfahrungsort zugänglich zu machen.
Waldgarten

Isabelle Saluz hat den Waldgarten mit und nach Vorbild vom Bernhard Gruber geplant. Auf einer Fläche von 1000 m2 wird hier das System Waldgarten für Interessierte anschaulich aufgezeigt. Im Waldgarten wachsen alte traditionelle Obstsorten und Wildfrüchte neben exotischen Raritäten. Durch das Schaffen von zwei Terassen und einer Sonnenfalle mit Biotop findet jede Pflanze ein geeignetes Mikroklima.
Gebäude im Dorfgarten
Pavillon
Dieser attraktive Pavillon mit Mandaladach ermöglicht in Zukunft viele Aktivitäten und dient als Stauraum für die Gartenwerkzeuge und als Werkstatt. Die Wände werden noch mit Lehm in verschiedenen Techniken ausgefacht.


Fazit und Dank
Die gelungene PK-Gartengestaltung, die nachhaltige Architektur und das überzeugende sozioökonomische PK-Design machen dieses Projekt zu einem herausragenden Beispiel für ganzheitliche Permakultur. Als solches ist es ein inspirierender Leuchtturm der Schweizerischen Permakultur Szene und innerhalb der Permakultur-Regiogruppen. Ein herzlicher Dank geht an alle Beteiligten – insbesondere an die Familie Saluz, die das Gelände der Dorfgemeinschaft zur Verfügung stellt und den Grossteil der Investitionen grosszügig selbst getragen hat. Ein wahrhaft generöser Akt für das Gemeinwohl.
Weitere Infos: www.gemuesisch.com und www.gaesslihus.ch
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